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Ausstellung

GABRIELE MÜNTER
GABRIELE MÜNTER
Gabriele Münter
Landschaft mit Sonnenblumen, 1910
Öl auf Karton
ehemals ahlers collection
© VG Bild-Kunst, Bonn 2017
23. Februar 2008 - 29. Juni 2008

GABRIELE MÜNTER

Die Jahre mit Kandinsky - Bilder und Photographien

Erstmals in Hannover wird die berühmte Malerin des „Blauen Reiters“ in ihrer bislang wenig bekannten Rolle als Fotografin vorgestellt. Die Ausstellung, die vom Lenbachhaus in München übernommen wurde, zeigt die Fotos aus ihrer gemeinsamen Zeit mit Wassily Kandinsky von 1902 bis zum Ersten Weltkrieg.

Den Auftakt bilden Aufnahmen der jungen Studentin in Kandinskys privater „Phalanx“-Kunstschule und von den Sommeraufenthalten der Malklasse in Kochel und Kallmünz 1903. Die Fotos ihrer mehrjährigen Reisen mit Wassily Kandinsky, die das nunmehr ‚verlobte‘ Paar von 1904 bis 1908 nach Holland, Tunesien, Dresden, Rapallo und Paris führten, bilden einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung. Dabei wird deutlich, dass Münters spezielle Sehweise, ihr klarer, zusammenfassender Blick, auch ihre Fotos in einer Weise prägt, die sie zum Ausgangspunkt mancher ihrer Gemälde und Graphiken werden lassen. So arbeitete Münter etwa Aufnahmen von Straßenszenen in Tunis oder vom Strand in Rapallo in ihren Skizzenbüchern, Holzschnitten oder der Malerei weiter um. Selbst Kandinsky griff zum Teil für seine Werke auf ihre bündig fokussierenden Fotos zurück.

Ansichten aus Murnau, hier besonders die schönen Aufnahmen ihres geliebten, 1909 erworbenen Hauses, setzen die Schau fort. Nicht nur das Murnauer Haus von außen und innen, sein Garten und seine Bewohner sind in zahlreichen Aufnahmen festgehalten, sondern auch die gemeinsame Wohnung in der Ainmillerstraße in Münchens Künstlerviertel Schwabing.

Schließlich wird Gabriele Münter als Fotografin zur wichtigsten Chronistin des Blauen Reiters, etwa mit ihren heute weithin bekannten Aufnahmen des Freundeskreises, oder auch mit den präzisen Dokumentationsfotos der berühmten ersten Ausstellung des Blauen Reiters. Bemerkenswerterweise bricht Münters Interesse an der Fotografie mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der Trennung von Kandinsky ab; vereinzelte Fotos von Künstlerkollegen und Ausstellungen in Schweden bis 1917 sind die letzten Zeugnisse.

Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien stammen aus dem Besitz der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung. Sie werden ergänzt durch Gemälde und Grafiken der Künstlerin und ihres Gefährten Kandinsky. Es entsteht ein buntes und faszinierendes Bild ihres gemeinsamen Lebens und ihrer privaten Beziehung, wie es in dieser sehr persönlichen Form bisher noch nicht zu sehen war.

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