Menü

Ausstellung

T. LUX FEININGER
T. LUX FEININGER
T. Lux Feininger
Perle des Ozeans (Vollschiff), 1930
Öl auf Leinwand
Privatsammlung, Norddeutschland
© Erben T. Lux Feininger
29. Oktober 2011 - 22. Januar 2012

T. LUX FEININGER

Welten-Segler

Nach dem Auftakt in der Kunsthalle zu Kiel im Sommer 2010 zeigt nun die Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte die Ausstellung „T. Lux Feininger - Welten-Segler“ und ehrt damit den jüngsten der drei Söhne von Lyonel Feininger, der am 7. Juli 2011 im Alter von 101 Jahren in seinem Haus in der Arlington Street in Cambridge verstarb. T. Lux Feininger wurde 1910 in Berlin geboren und kam schon mit 16 Jahren an das Bauhaus in Dessau, wo er bei Oskar Schlemmer in der Bühnenklasse studierte. Bald wurde er Mitglied der legendären Bauhauskapelle und machte mit kühnen Fotografien vom Arbeiten und Leben am Bauhaus auf sich aufmerksam. Ab 1929 widmete er sich mit großer Energie der Malerei. 1932 verließ T. Lux Feininger Deutschland in Richtung Paris und emigrierte noch vor seinen Eltern 1936 in die Vereinigten Staaten.

T. Lux Feininger hat überwiegend maritime Bilder gemalt, mit einer Genauigkeit, die manchmal an Kapitänsbilder denken lässt, zugleich erfüllt von einer farblichen und narrativen Spannung, die sie in die Nähe des Magischen Realismus rückt. Zweifelsohne ließ sich T. Lux anfänglich von der Begeisterung seines Vaters für die Welt der Seefahrt anstecken. Wie auch Lyonel Feininger oftmals den Blick rückwärts wandte und sich mit der Welt des 19.Jahrhunderts beschäftigte, so stammen die Segelschiffe auf den Bildern des Sohnes vielfach aus vergangenen Zeiten. Was den Spannungsreichtum und die hohe suggestive Wirkung der Werke ausmacht, ist wohl genau die Kombination aus den detailliert wiedergegebenen Schiffen und einer unwirklich träumerischen Atmosphäre. 

Die verrätselten Bildwelten, deren Kompositionen aus stürzenden Linien und waghalsigen Perspektiven sich auch aus den Fotografien von T. Lux Feininger ableiten, entspringen mitunter literarischen Vorlagen, etwa den Erzählungen Joseph Conrads. Quellen der Inspiration waren auch Feiningers Reisen an die Ostsee oder in die Bretagne sowie seine Erfahrungen von Einsamkeit und Sehnsucht als Emigrant in Paris und New York.

Die Ausstellung präsentiert rund 60 Ölbilder, Zeichnungen und Fotografien aus T. Lux Feiningers früher künstlerischer Periode, von der Zeit am Bauhaus bis zur Einberufung in die amerikanische Armee 1942. In Deutschland ist sein Werk bislang vor allem einem kleineren Kreis von Liebhabern bekannt, aus deren Sammlungen die Mehrzahl der nur sehr selten gezeigten Werke entliehen werden konnte.

 

Nach oben scrollen