Konstruktive Welten

Anfänge einer neuen Universal-
sprache der Kunst

Vor einhundert Jahren – dem Jahr seiner Berufung an das Bauhaus Weimar – schuf Wassily Kandinsky den Zyklus „Kleine Welten“. Im selben Jahr 1922 tagte in Düsseldorf und Weimar die „Konstruktivistische Internationale“. Damit manifestierte sich der Beginn einer neuen Weltsprache der ungegenständlichen Kunst.

In der Ausstellung sind neben Kandinsky auch dessen Bauhaus-Kollegen Oskar Schlemmer und László Moholy-Nagy vertreten, die diese neue Bildsprache maßgeblich prägten, aber auch die osteuropäischen Avantgardekünstler Lajos Kassák, László Peri und Nikolai Michailowitsch Suetin. Sie alle fanden ihren jeweils eigenen Weg in die Abstraktion. Ihre Werke bilden somit eine faszinierende Ergänzung zu denen Kandinskys und dokumentieren den internationalen Charakter dieser neuen Kunstrichtung. 

In Deutschland hatte der Konstruktivismus ausgeprägte regionale Zentren, zu denen insbesondere Weimar und Hannover zählten. Tonangebend in Hannover war die Künstlergruppe „die abstrakten hannover“ mit Kurt Schwitters, El Lissitzky, Carl Buchheister und Rudolf Jahns. Ihre Arbeiten bilden in der Ausstellung einen eigenen Schwerpunkt.

Eine Werkgruppe von Eduard Steinberg zeigt beispielhaft die Auseinandersetzung späterer Künstlergenerationen mit den historischen Vorbildern und ist ein Beleg dafür, dass der Konstruktivismus nicht ein abgeschlossenes Kapitel der Kunstgeschichte darstellt, sondern nach wie vor schöpferisches Potential birgt.

Termine und Veranstaltungen

  • Ausstellungseröffnung

  • Vortrag von Michael Siebenbrodt, Weimar

  • Vortrag von Prof. Dr. Hubertus Gaßner, Hamburg

(1. Reihe v.l.n.r.) Carl Buchheister, Bild mit schwarzem Keil, 1931, ahlers collection, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022. Walter Dexel, Kleine Maschine, 1922, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, © Nachlass Walter Dexel. László Moholy Nagy, Suprematistisch 1, um 1925, ahlers collection. (2. Reihe v.l.n.r.) Wassily Kandinsky, Kleine Welten II, 1922, ahlers collection. Kurt Schwitters, Mz 30,8, 1930, ahlers collection. Edik Steinberg, Composition, 2009, ahlers collection, © Nachlass Edik Steinberg.

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