Gabriele Münter

Meine Sache ist das Sehen

Die erste Ausstellung der Stiftung Ahlers Pro Arte am neuen Standort – im Herzen der Herforder Kulturmeile und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum Marta – widmet sich dem farbstarken Werk von Gabriele Münter (1877–1962). Präsentiert wird das Schaffen der deutschen Expressionistin von ihren frühen Arbeiten in Paris über die Werke aus der gemeinsamen Zeit mit Wassily Kandinsky und den Künstlern des Blauen Reiter bis zu ihrem Spätwerk der 1950er Jahre.

Eine Besonderheit bildet die 1911 entstandene Darstellung der Herforder Johannisgasse: Als Tochter des Arztes Carl Friedrich Münter hatte Gabriele Münter von 1878 bis 1884 in Herford gelebt und besuchte auch später wieder die Heimatstadt ihrer Kindheit: „Die Umgebung hat viele Motive für mich“, schrieb sie Kandinsky 1911 voller Begeisterung und setzte die Herforder Stadtansicht in der Technik der bayerischen Hinterglasmalerei um.

Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind die in Murnau entstandenen Landschaftsbilder sowie Gemälde der 1920er Jahre, in denen sich Münter mit der Malerei der Neuen Sachlichkeit auseinandersetzte.

„Spontan möchte ich malen, wenn es mich packt, echte, gute, impulsive Bilder und mich um kein Urteil kümmern.“

Gabriele Münter, um 1935

Zu den rund 80 Exponaten der Ausstellung zählen bedeutende Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, aber auch Collagen und kunstgewerbliche Objekte. Landschaften und Porträts wechseln sich mit anrührenden Stillleben ab. Die Werke der ahlers collection werden ergänzt um wichtige Leihgaben aus Museen sowie von privaten Leihgebern.

Die Ausstellung wird von den Kunsthistorikern Prof. Dr. Rainer Stamm und Dr. Gloria Köpnick kuratiert, mit denen die Stiftung in den vergangenen Jahren bereits mehrere gemeinsame Projekte erfolgreich realisieren konnte.

Die Schau findet in Kooperation mit dem Marta Herford statt, das mit der Ausstellung „Kathrin Sonntag und Gabriele Münter – Das reisende Auge“ (8. Juni 2024 bis 12. Januar 2025) das fotografische Werk von Gabriele Münter in den Blick nimmt.

 

Spielfilmempfehlung

Seit dem 24.10.2024 läuft der Spielfilm “Münter & Kandinsky” bundesweit im Kino. Das Capitol Kino in Herford zeigt den Film noch bis zum 06.11.2024.

 

Blick in die Ausstellung

 

Termine

  • Ausstellungseröffnung
    Einführung in die Ausstellung: Prof. Dr. Rainer Stamm, Oldenburg

  • Vortrag von Dr. Ivan Ristić, Wien
    Zeichnen mit Pinsel: Die Linearität in Gabriele Münters Werk

  • Vortrag von Dr. Isabelle Jansen, München
    Was ist aus Gabriele Münter geworden? Gabriele Münters Karriere in den Jahren 1920–1962.

Copyright VG Bild-Kunst, Bonn 2024
(1. Reihe v.l.n.r.) Gabriele Münter, Straße in Murnau, 1931, ahlers collection. Gabriele Münter, Herbstbäume bei Tutzing, 1908, Kunsthalle Emden. Gabriele Münter, Kandinsky, 1906, ahlers collection. (2. Reihe v.l.n.r.) Gabriele Münter, Haus mit Balkon, 1902, Hubertus Melsheimer. Gabriele Münter, Dorfstraße mit Kindern (Johannisgasse in Herford), um 1911–14, ahlers collection. Gabriele Münter, Dackel für Jan, 1956, ahlers collection.

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